Collaborative Painting im Forum S15 – Tag 2

Heute war der 2. Tag, an dem 4 Künstler und Künstlerinnen zusammen ein gemeinsames Bild gemalt haben. Dieses Mal war ich mit dabei. Und es hat riesigen Spaß gemacht. Vielen Dank an alle Mit-Künstlerinnen.

Als Ausgangspunkt gab es eine weiße Leinwand und eine Projektion des Bildes, das zuvor in San Francisco entstand. Die Idee, das Bild von San Francisco direkt auf die Leinwand zu projizieren und dazu zu Malen erwies sich als ungünstig. Es war für uns und dem Malprozess einfacher, die weiße Leinwand und das andere Bild nebeneinanderzustellen.

Die ersten Pinselspuren waren ohne großes Zögern  gesetzt und schienen schon eine Richtung vorzugeben. Allerdings hatte jeder von uns Vieren eine andere Art mit dem Pinsel und der Farbe umzugehen. Das hieß, es gab nun vier Möglichkeiten. Es war spannungsreich, diese Unterschiede einmal an einem einzigen Bild zu erleben. Manchmal war es schwer auszuhalten zu sehen, was der andere gerade ausführt. Die laustarken Proteste hielten sich jedoch in Grenzen. Da wir hier waren, um ein gemeinsames Bild zu malen, hat jeder den anderen so akzeptiert und versucht eine Lösung für das gesamte Bild zu finden. Wir verständigten uns immer wieder über die Stellen im Bild, die noch nicht so gelungen waren oder über die Stellen, die allen gefielen und nicht mehr übermalt werden sollten. Was leider nicht immer gelang.

Der ganze Malprozess war durch viel Schauen geprägt. Schauen auf das Bild und prüfen, was als Nächstes passieren könnte. Nach einigem Zögern und manchen Gesprächen übernahm dann wieder einer oder eine die Rolle, das Bild zu verändern oder zu „zerstören“. Pausen, ind enen über anderes geredet wurde, waren auch wichtig. Leider gab es keinen Kaffee.

Eine Schwierigkeit bei der Malarbeit war, dass wir uns schnell in Kleinigkeiten festmalten, sich aber keiner so recht traute, das Bild als Gesamtes zu bearbeiten. So gab es mehrere Stellen, die lange Zeit nicht überarbeitet wurden, weil allen klar war, dass es dann zu weiteren und größeren Eingriffen in das Bild kommen müsste. Ebenso wie bei dem Bild von Tag 1 gab es auch bei uns eine Phase, in der das Bild drohte an Kraft zu verlieren, es unentschieden wirkte. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sich eine Lösung ergab. Nach dieser Phase bekam die Malerei und wir Künstler neuen Schwung.

Nach ca. dreieinhalb Stunden kam das Bild an einen Punkt, der für uns alle einen Abschluss bedeutete.

Jede weitere Änderung hätte bedeutet, das komplette Bild zu überarbeiten. Da der vorgegebene Zeitrahmen für die Aktion auf fünf Stunden begrenzt war, ergab sich diese Möglichkeit leider nicht oder besser gesagt zum Glück.

Die beteiligten Künstler und Künstlerinnen waren: Diep Mai, Antonia Jacobsen, Ursula, Andreas Ziller

Bilder und einen kleine Bericht vom ersten Tag gibt es hier:

Die Malaktion lief im Rahmen der Veranstaltung “Hello World“. http://www.helloworld-exchange.com/

Hier das Video von Tag 2 Collaborative II und Tag 3 von Collaborative III, Video von Michaela Hanemann